Regenbogenspielplatz

Wie aus einem stillgelegten Minigolfplatz ein barrierefreier Naturspielplatz wurde….

Die Anforderungen an den neu zu gestaltenden Spielplatz für alle Altersstufen waren groß, 3000m2 Fläche standen zur Verfügung.
Es sollten für alle Altersstufen attraktive Elemente geben, insbesondere für Kleinkinder und für beeinträchtige Menschen.
Das bedeutete für mich als Planerin sehr komplex zu planen und meinen eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, denn es sollten trotz der intensiven Geräteausstattung wesentliche Elemente naturnah ausgebaut werden.

Dazu zählt ein kleiner Fahrparcours, der durch ein Stück Natur führt: Es gibt sowohl schattige Abschnitte mit Waldbäumen, Sträuchern und Blumen des Waldrandes als auch magere Schotterwege mit Natternkopf, Königskerze, Hauhechel und Co. Betonplatten der ehemaligen Minigolfanlage finden als Gehwege eine neue Verwendung. Täglich sind Kinder mit ihren Lauf -und Fahrädern hier anzutreffen.

Ein bißchen Schanigartenatmosphäre ist rund um die großzügige Sandanlage im Schatten des altehrwürdigen Kirschbaumes zu spüren. Dieser Bereich soll überwiegend Kleinkinder ansprechen:
Die Wasserspielanlage verfügt über einen langen unterfahrbaren Pritscheltisch und verschiedene Rinnenvarianten. Hier kann herrlich gestaut und gebaut werden und Inklusion stattfinden.
In unmittelbarer Nähe befindet sich ein knallrotes Kleinkindspielgerät mit viel Liebe zum Detail und eine Kleinkindschaukel.

Barrierefreie Spielelemente

Ein Weg aus wassergebundener Decke verbindet alle barrierefreien Elemente miteinander: Pritscheltisch, Rollitrampolin und Rollikarussell, Mehrfachschaukel mit Spezialsitz, Rundbank. Barrierefreies Herzstück des Spielplatzes ist die sogenannte Burg. Das Erdgeschoß ist barrierefrei ausgestaltet und bietet allerlei Details, die vom Rollstuhl aus erlebbar sind.
Ein über Rampen zugänglicher runder Burgfried umrundet eine riesige Quarzsandfläche. Im Holzboden und in den Wänden integrierte Elemente sprechen verschiedene Sinne an: Metallxylophon, Walzen zum Drehen und Abtasten. Unebenheiten im Boden rütteln ein bißchen durch. An Ausweichstellen kann gerastet und geschaut werden:
Wer den Blick nach oben wendet, wird vielleicht ein durch den Netztunnel kriechendes Kind entdecken.

Mutige Heldinnen und Helden erklimmen die beiden Burgtürme (10 und 12 m hoch) entweder über eine Kletterwand oder über die steilen Turmstiegen. Es braucht Mut und Geschick durch den Netztunnel von einem Turm zum anderen zu gelangen. Und zu guter Letzt gibt es eine Rutschpartie durch die Wendelrutsche in den weichen Sand!

Was wäre eine Burg ohne Ranken und Rosen?
In einigen Jahren werden wilden Wein, Rosen und Kiwi die Rankhilfen erklommen haben! Insgesamt gibt es viel Raum für Rollenspiele, Entdeckungstouren und Geschicklichkeit rund um die Burg.
Gleich dahinter befindet sich ein Seileschungel in Mikado-Optik, umgeben von Wall, Hügel und viel naturnaher Wildnis.

An die Minigolfanlage erinnern noch zwei unkonventionelle Elemente:
Beide Bahnen wurde mit Lärchenholzbrettern zu Sitzgelegenheiten umfunktioniert. Ergänzt mit Hängematten soll dieser eher schattige Bereich auch Jugendliche ansprechen.

Der Spielplatz liegt an einem überregionalen Radweg und eignet sich für lange Spielplatznachmittage. Ein Kiosk lädt zum Verweilen und Laben ein.